Der Lodenmantel

Der Lodenmantel - Namensgeber der Veranstaltung und das wichtigste Untensil zum Rennen am Sonnabend. Ohne Lodenmantel geht da nichts.

Die Lodenmäntel werden durch die Teilnehmer oftmals mit allerlei Abzeichen, Stickern, Aufnähern und sonstigen Accessoires verziert. So entstehen die schönsten Exemplare.

Hier nun etwas zur informatives zum Lodenmantel bzw. dem Loden:
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Lodenmantel - Begriff

Ein echter Lodenmantel besteht aus gewalkter und gekämmter Wollfaser und lässt den Regen gut genug abperlen, um ein paar Stunden bei schlechtem Wetter trocken zu bleiben. Die klassische Form ist weit und lang geschnitten, hat einen Umlegekragen und eine lange senkrechte Kellerfalte am Rücken.

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Loden - der Stoff aus dem die Mäntel sind.

Der Begriff Loden kommt wahrscheinlich vom althochdeutschen Begriff „Lodo“ für ‚grobes Wollzeug‘, der seit dem 10. Jahrhundert belegt ist, kann aber auch vom mittelhochdeutschen „Lodi“ (Mantel) oder vom gleichlautenden altnordischen „Lodi“ (zottiger Mantel) stammen. Loden bezeichnete ursprünglich derbe, nicht gewalkte Wollstoffe aus Streichgarnen. Spätestens seit dem Hochmittelalter wurde Loden gewalkt, um anschließend als „Wolltuch“ (engl. Broadcloth, schwed. Vadmal) verarbeitet zu werden. Der Begriff „Loden“ bezeichnete zu dieser Zeit immer nur das unfertige Rohgewebe vor dem Walkprozess.
Umgangssprachlich wird Loden häufig mit Walkloden gleichgesetzt, obwohl heute sowohl gewalkte als auch nicht gewalkte Stoffe unter diese Bezeichnung fallen. Die klassischen Farben sind olivgrün, graubraun, schwarzmeliert oder rotbraun. Moderne Lodengewebe sind meist in Köper-, köperähnlichen oder Leinwandbindungen gewebt.

Loden war traditionell der widerstandsfähige Kleidungsstoff der bäuerlichen Bevölkerung Europas, der vor allem in der gewalkten Form wegen seiner Wind- und Regendichtigkeit geschätzt wurde. Heute noch spielt gewalkter Loden sowohl in alpenländischen Trachten, als auch in den historischen und modernen Trachten der Samen Lapplands eine wichtige Rolle.

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Wie kommt das Lodenmantelrennen zum Lodenmantel?

Es besteht das Gerücht, dass die historische Bedeutung des Lodenmantels als sogenannte „Heimkehrerkleidung“ nach langen Märschen in die Heimat aus dem zweiten Weltkrieg, ausschlaggebend für die Namensfindung des Klein Ammenslebener Volksfestes „Lodenmantelrennen“ gewesen sein soll.

Das ist nicht richtig. Zur der Namensgebung kam es im Zusammenhang damit, dass in Klein Ammensleben, nach langer Volksfestabstinenz (die letzten Volksfeste waren in den 60-er Jahren) in den achtziger Jahren der Ruf in der Bevölkerung immer stärker wurde, endlich mal wieder ein Volksfest im Ort zu veranstalten.

Die Mitglieder des ortsansässigen Dorf- und Jugendklubs befassten sich damals schon längerer Zeit mit diesem Thema und sannen über entsprechende Aktivitäten nach. Mit dem Wunsch nach einem Volksfest wurde die Idee in den Raum gestellt, ein Fest mit lustigen Spielen durchzuführen. 

Eines Abends am Fischteich, in deren Runde auch Vertreter des damaligen Dorf- und Jugendklubs vertreten waren, kam nach langer Abwesenheit einer der Teilnehmer (Konrad Walkowiak) unerwartet vorbei. Bekleidet war er, wie auch viele der übrigen Teilnehmer der jährlichen „Fischteichspiele“, zum Schutz vor den Anfang Juni nachts teilweise noch herrschenden kalten Temperaturen (Schafskälte) mit einem in Opa’s Kleiderkiste gefundenen Lodenmantel. Auf die nervenden Fragen der Anwesenden, wo er denn so spät noch her käme, kam eine kurze, schnippige Antwort. „Woher wohl? - Vom Lodenmantelrennen aus Ellersell.“ Alles lachte! Eigentlich über die Ortsbezeichnung „Ellersell“, weil kaum einer der Anwesenden etwas mit diesem Namen anfangen konnte. Das es den Ort wirklich gab (gibt) und nur unweit von Klein Ammensleben (Colbitz) entfernt zu finden ist, war nur Wenigen bekannt.

Weit aus wichtiger als das Wissen um „Ellersell“ sollte aber für die Zukunft das Wissen um die Bedeutung der Wortzusammensetzung „Lodenmantelrennen“ werden. Damals hat sich sicher niemand träumen lassen, dass ein belanglos dahin geworfener Satz, mit dem darin kreierten Wortgefüge, einmal Geschichte, zumindest Ortsgeschichte schreiben sollte.

Aber gerade dieser Satz war es, der den Grundstein für das „Lodenmantelrennen“ gelegt hat. Nur dieser Satz hatte gefehlt, um die, beim Dorf- und Jugendklub schon lange vorhandenen, verschiedensten Vorstellungen für ein Volksfest zu einem Gesamtkonzept zusammen zuweben. Ein Volksfest, inhaltlich anders und neu, in unserer Region einmalig und markant sollte es werden und ist es geworden.

Die Namensfindung des Lodenmantelrennens hat also nichts mit Nachkriegsgeschichte zu tun. Lediglich über Opa’s Mantel, welcher die Vorlage für die Wortschöpfung war, hätte eventuell ein Anrecht darauf einen Bezug zu dieser Zeit herzustellen.