Das Denkmal

Bild von der alten Kastanie
Standort der alten Kastanie

Ein Lodenmanteldenkmal in Klein Ammensleben? Wieso, warum - was waren die Beweggründe?

Mehrfach abgebrochene Großäste und ein innerlich verfaulter Stamm waren Ursache dafür, dass sich die Gemeinde Niedere Börde dazu entscheiden musste, die Kastanie in der Langen Straße 24, vor der ehemaligen Gaststätte, im Zuge der Gefahrenabwehr zu beseitigen. Ein sehr bedauerlicher Umstand, da dieser markante Großbaum für Klein Ammensleben sehr symbolträchtig war und sogar als Namensträger "Zur Kastanie" für eine nach der Wende angedachte Neubelebung der dortigen Gaststätte fungieren sollte. Zu der Neubelebung der Gaststätte ist es leider nicht gekommen. Das ist vielleicht auch gut so, sonst gäbe es jetzt eine Gaststätte "Zur Kastanie" ohne Kastanie. Trotzdem bleibt ein "weißer Fleck" im Ortsbild von Klein Ammensleben. Wie das so ist, entwickeln sich in solchen Situationen auch Gedanken hinsichtlich dem, was zu tun wäre, um dieses Manko wieder auszugleichen. Eine Neupflanzung am selben Fleck geht nicht. Der Baum hätte wenig Anwuchschancen. Nur Büsche - auch nicht so toll. Wo bleibt das Markante? Was lag da näher, als der Gedanke, an dieser Stelle, dem, für Klein Ammensleben mehr als markanten und deutschlandweit, wenn nicht sogar europa- oder weltweit einzigen echten Lodenmantelrennen ein Denkmal zu setzen. Die Idee, entwickelt im Rahmen der Vorbereitung zum Lodenmantelrennen 2008, war, in den verbliebenen Baumstumpf, einen aus Holz gefertigten, Lodenmantelläufer zu integrieren.

Entwürfe für ein Denkmal
Die ersten Entwürfe zum Denkmal

Dieser sollte als Auftragswerk über einen Holzkünstler gefertigt werden. Mit dem Denkmal wäre dann ein würdiger Ersatz für den Verlust der Kastanie gefunden. Auch der Standort war begründet, da Ausgangspunkt der ersten Lodenmantelrennen in den Jahren vor der Wende immer die Lange Straße 24 war. Natürlich war ein solches Auftragswerk mit nicht zu unterschätzenden Kosten verbunden. Eigens dazu wurde 2008 am Tag des Lodenmantelrennens am geplanten Standort des Denkmals ein Sparschwein zum Zwecke des Spendens aufgestellt. 350,55 Euro konnten gesammelt werden. Aufgestockt auf 500 Euro wurde der Betrag durch das Team der Standbetreuer "Pfeile". Die restliche Finanzierung wurde aus der Vereinskasse des Kultur- und Geschichtsvereins Klein Ammensleben bereit gestellt. Die Finanzierung war gesichert und man konnte sich mit den Gestaltungsvorstellungen befassen. Mehrere Entwürfe wurden diskutiert.

Bild vom Künstler Thomas Koch und dem Denkmal
Der Künstler mit seinem Werk

Letztendlich wurde sich dafür ausgesprochen, den Lodenmantelrenner einer Figur nachzuempfinden, welche als Reiseerinnerung den Weg aus Israel nach Klein Ammensleben gefunden hat.

Im Sommer 2010 wurde dann der Auftrag zur Ausführung der Figur an den Kettensägenkünstler Thomas Koch, bekannt auch als "Kettensägen-Punk" aus Hakenstedt vergeben.

Rechtzeitig zum Lodenmantelrennen 2010 war die Figur fertig gestellt, so dass sie am 30.9.2010 mit Pauken und Schalmeien feierlich der Bevölkerung präsentiert werden konnte.